Kantenanleimmaschinen - zuverlässige Verklebung von Kantenmaterial

posted am: 2 August 2018

Schreiner und Tischler müssen in ihrem Berufsalltag Holzwerkstoffplatten und anderes Plattenmaterial anleimen. In großen Handwerksbetrieben stehen dafür stationäre Kantenanleimmaschinen zur Verfügung. In kleineren Werkstätten kommen jedoch mobile Geräte zum Einsatz. Dasselbe gilt für Baustellen. Häufig erfolgt der Einsatz von mobilen Kantenanleimmaschinen in Verbindung mit einer stationären Einrichtung. Das Arbeitsprinzip der Geräte ist schnell erklärt. Erst wird Schmelzkleber durch eine Leimrolle auf die vorbeilaufende Kante aufgetragen. Anschließend wird der Kleber durch die mobile Kantenanleimmaschine erhitzt. Daraufhin erfolgt ein Weitertransport des Kantenmaterials. Dieses wird fest an die Platte gepresst. Das erfolgt mit ein oder zwei Andruckrollen. Sobald der Schmelzkleber erkaltet, bindet dieser sofort ab. Nach Bündigfräsen des Kantenüberstandes sowie dem Verputzen der letzten Überstände entsteht eine Kante, die optisch dem gewünschten Design entspricht. Zudem bringt die angeleimte Kante auch den Vorteil, dass die Platte vor äußeren Einflüssen schützt. Das Prinzip beruht also auf Auftragen und Anpressen. Mit etwas Übung kann es auch dann durchgeführt werden, wenn kein besonderes handwerkliches Geschick vorliegt. Daher gibt es auch Menschen, die mobile Geräte im Haushalt verwenden, um damit kleinere Tischlerarbeiten zu vollführen.   

Kantenanleimmaschinen, wie sie beispielsweise bei der Paul OTT GmbH angeboten werden, weisen in der Regel immer denselben Aufbau auf und lassen sich in drei Elemente unterteilen. Die Basis bildet die Grundmaschine oder das Gehäuse. Hier sind alle Aggregate eingebaut. Hinzukommt die Brücke, die je nach Stärke des zu bearbeitenden Kantenmaterials verstellt wird. Das letzte Element ist das Förderband. Dieses ist zwischen Brücke und Gehäuse eingebaut und verhindert, dass die zu verarbeitenden Materialien während der Bearbeitung Verrutschen. Der obere Teil besteht aus Anpressrollen oder einem Riemenband. Der untere Teil aus einer motorisch angetriebenen Förderkette. Der Markt für mobile Geräte ist recht übersichtlich. In Sachen Aufbau und Funktion gibt es eigentlich keine größeren Unterschiede, wenngleich im Laufe der Jahre verstärkt versucht wurde sowohl die Bedienung als auch den Komfort zu optimieren. 

Kantenanleimgeräte werden entweder mit EVA- oder PUR-Schmelzkleber betrieben. EVA-Schmelzkleber (Ethylenvinylacetat) wird bei Temperaturen von 190 bis 210 Grad Celsius verarbeitet. EVA-Schmelzkleber ist allerdings nicht hitzefest, weswegen sich bei zu hohen Temperaturen angeleimte Kanten lösen können. Aus diesem Grund ist bei dieser Art von Kleber eine sehr präzise Arbeitsweise vonnöten. Unter anderem aus diesem Grund ziehen viele Handwerker PUR-Schmelzkleber (Polyurethan) vor. Auch dieser kann von fast allen Kantenanleimmaschinen verwendet werden. Die Arbeitstemperatur ist hier allerdings wesentlich geringer. Sie liegt gerade einmal bei 100 bis 150 Grad Celsius. Sobald der Kleber erhitzt wurde, bindet sich dieser mit Feuchtigkeit aus der Luft oder dem Material ab. Anschließend ist er sowohl hitze- als auch feuchtigkeitsresistent. Selbst durch ein weiteres Erhitzen wird der Kleber somit nicht mehr flüssig. Daher ist nach Anwendung eine gründliche Reinigung der Geräte erforderlich.

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